Nach langen 5 Tagen bangen ob unser Getriebe noch
rechtzeitig fertig wird kommt am Mittwoch der ersehnte Anruf: Es ist repariert
und fertig zum Abholen. Noch am selben Abend ist es auch schon wieder eingebaut
und ausprobiert, es läuft perfekt. Zur Sicherheit haben wir nochmal einige
Getränke und wenige Lebensmittel nachgebunkert und somit sind wir bestens
gerüstet um nun endlich auszulaufen. 3 Std nach High Tide in Gibraltar soll der
beste Moment sein um die starke Strömung in der Meerenge zu meistern. Das wäre
dann 6:30AM. Ein kräftiger Levante ist außerdem angesagt und Zeit haben wir
auch keine mehr zu verlieren. Also packen wir's ein zweites Mal!
Im Dunkeln geht's im Zick Zack Kurs um die dicken
Pötte rum und schon bald drauf sind wir mit 25kn aus Ost kurz vor Tarifa.
Letzte Fotos von Europa werden gemacht und allerletzte Whatsapps verschickt. Ab
jetzt geht's in den Atlantik, Endlich!
Der kräftige Levante Wind bleibt uns die nächsten
30 Std treu und ein erstes Etmal von 145NM darf den Logbuch Eintrag zieren.
Eddy verwirklicht sich in der Küche und wenn er
nicht Tunfische angelt trinkt er mir das Bier weg ;-) und löst mich
pünktlichst bei den Wachen ab, gefolgt von Marc.
Die Tage drauf gibt sich der
Wind launisch und wir wechseln mehrmals täglich die Segelstellung und immer
wieder muss der Motor ran. Marc schafft es nach anfänglichen Schwierigkeiten
über unser Sat Telefon aktuelle Wetterdaten herunterzuladen, leider zu einem
horrenden Preis wie sich rausstellt. Da müssen wir uns noch was günstigeres
ausdenken. Immerhin lassen sich relativ Kostengünstige SMS an unsere
daheimgebliebenen absenden und gratis Nachrichten empfangen.
Troz wechselnden Winden kommen wir zügig Vorrang
und seit der zweiten Nachtschicht haben wir uns an den 2 Stündigen Wachwechsel
gewöhnt. Spektakuläre Sonnenunter- und Aufgänge geben die perfekte Kulisse für
unser Hochseeabenteuer.
Schön ist's! ....Bis der Autopilot in der dritten Nacht
ausfällt. Wache gehen und Kurshalten ist leider nicht das gleiche wie Wache
gehen und nebenher ein Buch lesen. Es nervt! Mit dem ersten Sonnenlicht
schraube ich die Power Unit des Autopiloten auseinander und siehe da, die ist
halb voll mit Kondenswasser. Nachdem das alles wieder schön trockengelegt ist
funktioniert der Autopilot auch schon wieder....bis es wieder dunkel wird. Dann
steigt er wieder aus. Also die nächste Nacht von Hand durch steuern, Wieder im
ersten Morgenlicht krieche ich in die enge Backskiste und schraub die Box von
neuem auf. Nach dem zerlegen des Steuerrelais sehe ich die verschmorten
Schaltkontakte und schon ist klar woran es liegt. Mit Kontaktspray und Q-Tips
krieg ich die wieder soweit flott das der Autopilot ohne nochmal zu mucken uns
bis nach Teneriffa steuert. Demnächst kommt eine neues Relais rein, ist klar.
Am 5 Tag in der Morgendämmerung kommt Teneriffa in
Sicht. Die NO Küste, spektakulär zerklüftet ist in dichte Wolken gehüllt.
Passender weise spielen Delfine im Bugwasser, der Wind ist moderat und bläst
uns bis Mittags in die Marina Santa Cruz de Tenerife. 750 Meilen und 128 Std
später haben wir's geschaft, wir gehen auf ein erstes Bierchen an Land!
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